Nachdem der Rennplausch im letzten Herbst wegen zu wenig
Interesse abgesagt werden musste, konnten an diesem herrlichen
Frühlingssonntag eine ganze Schar Freunde fossiler
Brennstoffe mobilisiert werden. Nebst den designierten Rennfahrer/innen
und dem Titelverteidiger, fand sich auch ein Publikum ein,
um Motorsport vom feinsten einmal aus nächster Nähe
zu betrachten und die Akteure auf ihren 3 Läufen anzuspornen,
wenn das auch ob des Lärms ein ziemlich mühsames
Unterfangen war.
Wie oben erwähnt, wurde das Rennen in
mehreren Läufen ausgetragen, wovon der erste dem Ziel
galt, den Gummiabrieb auf den minütigen Runden zu obtimieren.
Dies war nicht immer ganz einfach, musste doch das Eigengewicht
mit dem Mut und dem Bleifuss in Einklang gebracht werden.
Besonders sei hier die Leistung der 3 Heroinen Conny, Heidi
und Marlene angemerkt, die ihre Runden bestechend sicher
und mit weniger Drehern absolvierten, als so mancher selbsternannte
Rennfahrer. In der ersten Pause wurde dann mit der vorläufigen
Rangliste in der Hand darüber sinniert, wo es noch
Hundertstel herauszuschlagen gab. Ob es wohl am zu langsamen
Kart gelegen hätte, oder doch der sich vor einem drehenden
Kollege an den nicht befriedigenden Rundenzeiten schuld
sei. Was in dieser Phase aber nicht aufkommen durfte, war
der Selbstzweifel.
So stiegen dann die Obenerwähnten in
ein an Spannung kaum zu überbietendes Qualifying. In
dieser Sequenz vermochten sich alle Akteure um über
eine Sekunde gegenüber dem freien Training zu steigern,
was leider aber nicht immer für eine Verbesserung im
Ranking reichte. Die 3 Favoriten: Remo, Woerl und Stoeff
reihten sich dann überraschenderweise hinter dem Gast
aus Südafrika ein, der für sein optimales Wettkampfgewicht
wochenlang gehungert hatte, um sich so ein Vorteil zu erhaschen.
Kaum war jedermann aus seinem Gefährt geklettert, wurde
wieder wild gestikulierend nach Argumenten gesucht. Hier
nun einige Impressionen, wie sie so gehört wurden:
“Da bist du aber schön unfair mit Kampflinie
gefahren”, “wieso musstest du dich ausgerechnet
vor mir drehen” oder, “wenn ich dir zu langsam
fahre, hättest du mich ja auch einfach überholen
können, anstatt mich von hinten anzufahren”.
Nun wurden die Plazierungen der Karts (man
höre und staune, nicht etwa diejenigen der Piloten)
mit derjenigen aus dem ersten Lauf verglichen, um dann um
die Besten zu buhlen. Diesem Treiben wurde aber durch die
Jury mittels Zuweisung eines Geschosses sofort Einhalt geboten.
Auch im Rennen gab es dann
ein Novum. In der berüchtigten Schikane blieb
der viel befürchtete Startcrash aus. Die Spitze konnte
sich schon nach kürzester Zeit (3te Kurve) entscheidend
vom Feld absetzen und nach einem Fahrfehler des Leaders
mit zu viel Reifenverschleiss, konnte der 2 plazierte Favorit
einem ungefährdeten Sieg entgegenfahren. Die Chancen
von Stoeff seinen Titel zu Verteidigen wurden nach einer
tollen Aufholjagd von einem Geplänkel im Mittelfeld
jäh zerstört. Dies war zugleich das einzige mal,
wo die gelbe Flagge (Überholverbot) gezeigt werden
musste, und dennoch war sie entscheidend für weitere
Plazierungen im dicht gedrängten Mittelfeld, wo hart
um jede Position gekämpft wurde. Dank beherztem aber
verantwortungsbewusstem Fahren ging so ein weiteres unvergessliches
Rennen dem Ende entgegen. Es hat einmal mehr allen grossen
Spass gemacht. Um so mehr, als dass wir dieses mal eine
sehr grosses Teilnehmerfeld mit erfreulicherweise grossem
Frauenanteil hatten. Das Resultat war neben der Spannung
und der Freude so nebensächlich, dass ich es hier nur
noch als Randnotiz erwähnen möchte. 1. Remo, 2.
Thosty, 3. Stoeff. Leider konnte der französische Gast
Cedi nicht überzeugen, und wurde grossartiger Letzter.
Wir hoffen auch am nächsten gleichartigen Anlass wieder
auf eine so zahlenreiche, illustre Schar zählen zu
dürfen.